Während Staaten und Unternehmen Pläne zur Nutzung von Ressourcen auf fernen Planeten schmieden, bleiben viele rechtliche Fragen ungeklärt. Das Wissenschaftsmagazin MIT Technology Review beleuchtet in seiner aktuellen Ausgabe die komplexe Rechtslage im All und zeigt auf, warum dringend neue Regeln für den Weltraum benötigt werden.
„Der Weltraum sowie die Himmelskörper gehören nicht einem bestimmten Staat oder einer bestimmten Person, sondern der Menschheit als Gesamtheit“, erklärt Stephan Hobe, Juraprofessor und Direktor des Instituts für Luftrecht, Weltraumrecht und Cyberrecht an der Universität Köln. Dies wurde in völkerrechtlichen Verträgen der 1950er und 1960er Jahre festgelegt. Dennoch gibt es zunehmend Bestrebungen, Ressourcen im All wirtschaftlich zu nutzen.
Einige Staaten wie die USA, Luxemburg und Japan vertreten die Ansicht, dass der Abbau und die kommerzielle Nutzung von Rohstoffen auf Himmelskörpern erlaubt seien. Hobe widerspricht: „Man kann das Völkerrecht nicht mit einzelstaatlichem Recht aushebeln. Das ist – mit Verlaub – schlicht rechtswidrig.“
Ein weiteres drängendes Problem ist der zunehmende Weltraummüll. Kollisionen zwischen Satelliten oder Raketenteilen erzeugen gefährliche Trümmer. „Schon ein kleines Stück von etwa einem Zentimeter Durchmesser ist in der Lage, einen großen Satelliten von 20, 25 Kubikmetern zu zerstören“, warnt Hobe.
Um diese Herausforderungen anzugehen, arbeitet Hobes Institut an einer internationalen Charta für Weltraumverkehrsmanagement. Diese soll unter anderem Regeln für die Müllvermeidung und -beseitigung festlegen. „Wer die Natur nutzt, muss dafür bezahlen. Das gilt auch für jeden Raketenstart“, betont der Experte. Er schlägt vor, dass Organisationen einen Aufschlag für potenzielle Verschmutzung zahlen, der in einen Fonds zur Weltraumreinigung fließt.
Hobe setzt auf freiwillige Verhaltensregeln statt auf eine Reform bestehender Verträge: „Es wird nur mit Verhaltensmaßregeln funktionieren, die Staaten und Privatunternehmen freiwillig anwenden, weil sie selber etwas davon haben.“ Ob sich dieses „Umweltbewusstsein mit Köpfchen“ durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist: Die Regelung der Weltraumnutzung wird eine der großen Herausforderungen der kommenden Jahre.
Die MIT Technology Review ist die deutsche Lizenzausgabe der US-amerikanischen Zeitschrift, die seit 130 Jahren am weltberühmten Massachusetts Institute of Technology in Boston erscheint. Als unabhängiges wissenschaftsjournalistisches Medium hat es sich die Marke zur Aufgabe gemacht, wissenschaftliche Erkenntnisse und technische Trends einem breiten Publikum zu vermitteln. MIT Technology Review gehört seit Januar 2024 zu yeebase media GmbH, einer Tochtergesellschaft von heise medien. Online-Artikel sind unter t3n zu lesen.
Quelle Heise 16.05.2025
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