Laut einer Bitkom-Studie haben 61 Prozent der deutschen Internetnutzer in den vergangenen zwölf Monaten persönliche Erfahrungen mit Cyberkriminalität gemacht. Obwohl die Zahl im Vergleich zu den Vorjahren leicht zurückgeht (2023: 67 %, 2022: 75 %), bleibt die Bedrohung hoch. Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst sieht die Entwicklung als Zeichen wachsender Sensibilität, betont aber die Notwendigkeit verstärkter Maßnahmen für Cybersicherheit – sowohl im privaten als auch unternehmerischen Bereich. Auch Behörden müssten besser ausgestattet werden, um digitale Kriminalität ebenso effektiv zu bekämpfen wie in der analogen Welt.
Häufigste Delikte: Betrug beim Online-Shopping, Phishing und Schadsoftware
Von drei Delikten sind Internetnutzerinnen und -nutzer am häufigsten betroffen: 36 Prozent wurden beim Online-Kauf betrogen, bei 30 Prozent haben sich Angreifer per Kurznachricht, Mail oder Telefonanruf durch sogenanntes Phishing persönliche Informationen verschafft und bei 24 Prozent wurden Smartphones oder Computer mit Schadprogrammen wie Viren infiziert. Dahinter folgen mit deutlichem Abstand das Ausspionieren von Zugangsdaten für Onlinedienste (9 Prozent) sowie der Betrug von Verkäuferinnen und Verkäufern beim Online-Handel (6 Prozent). Bei 5 Prozent haben sich andere im Internet unter ihrem Namen ausgegeben, 5 Prozent wurden Konto- oder Kreditkartendaten im Internet gestohlen und missbraucht, 3 Prozent wurden online sexuell belästigt, 2 Prozent persönlich bedroht. Auch von neuen Angriffen mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz wird berichtet, so wurden 3 Prozent mit einem Deepfake getäuscht, also einem KI-generierten Video oder Foto. Am Ende der Rangliste rangieren die Infizierung des eigenen Computers oder Smartphones mit Ransomware sowie die unberechtigte Nutzung des eigenen Online-Bankings (je 2 Prozent).
Ebenfalls 2 Prozent wurden Opfer einer neuen Betrugsmasche, bei der Offline- und Online-Welt miteinander verschwimmen, dem sogenannten Quishing. Dabei werden QR-Codes verteilt, etwa auf vermeintlichen amtlichen Schreiben oder Strafzetteln an Autos. Wer diese mit dem Smartphone einscannt, wird auf eine betrügerische Online-Seite geleitet und dort zum Beispiel zur Zahlung von Gebühren oder zur Eingabe persönlicher Daten verleitet. „Betrug mit QR-Codes ist ein Beispiel dafür, wie Cyberkriminelle immer neue Wege finden, um Menschen zu täuschen und ihnen Schaden zuzufügen. Quishing ist noch zu wenig bekannt und darüber müssen wir mehr informieren“, so Wintergerst.
Nur einem Viertel ist kein finanzieller Schaden entstanden
Im Durchschnitt ist den Opfern von Cyberkriminalität in den vergangenen 12 Monaten ein Schaden von 219 Euro entstanden. 60 Prozent der Betroffenen geben an, dass ihnen persönlich ein Schaden entstanden ist, dieser beträgt im Schnitt 181 Euro. 4 Prozent sagen, dass ein Schaden von Dritten übernommen wurde, etwa einem Onlinehändler oder der Bank. Deren durchschnittlicher Schaden liegt bei 609 Euro. Bei einem Viertel (25 Prozent) ist kein finanzieller Schaden entstanden, 13 Prozent konnten oder wollten dazu keine Angaben machen.
Bei Cyberkriminalität gibt es eine hohe Dunkelziffer
Fur rund ein Viertel (26 Prozent) der von Cyberkriminalität Betroffenen haben Strafanzeige bei der Polizei erstattet. 8 Prozent haben sich an andere Behörden gewandt wie etwa das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und 3 Prozent haben einen Rechtsanwalt aufgesucht. „Bei Cyberkriminalität haben wir in den offiziellen Statistiken eine hohe Dunkelziffer, weil viele Menschen sich nicht an Behörden wenden oder juristische Schritte ergreifen“, so Wintergerst. Häufiger suchen Betroffene Hilfe im persönlichen Umfeld oder ändern persönliche Verhaltensweisen. Fast die Hälfte (46 Prozent) hat das Gespräch mit Freunden oder Familie gesucht, 39 Prozent haben Passwörter oder andere Sicherheitsinformationen geändert, 11 Prozent haben durch Social-Media-Posts oder Beiträge auf Online-Plattformen auf die kriminellen Vorgänge aufmerksam gemacht und 3 Prozent sind auf Forderungen der Kriminellen wie etwa Lösegeldzahlungen eingegangen. Zudem haben sich 42 Prozent an das Unternehmen gewandt, dessen Plattform für die kriminellen Aktivitäten genutzt wurde, und 12 Prozent haben ihren Account dort gelöscht oder gekündigt. Rund ein Fünftel (22 Prozent) hat aber überhaupt nicht reagiert.
Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbands Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.115 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt, darunter 1.021 Personen, die das Internet nutzen. Die Befragung fand im Zeitraum von KW 49 2024 bis KW 2 2025 statt. Die Umfrage ist repräsentativ.
Quelle und Grafiken Bitkom
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